Jacke

II.Quartal 1957 im Flächentarnmuster

Die hier gezeigte Jacke ist vermutlich das erste Schnittmodell der Flächentarn Uniform. Sie stammt aus dem zweiten Quartal 1957. Die Jacke wurde über der Drillich Uniform getragen und hat somit einen sehr weiten Schnitt. Sie verfügt über zwei Brusttaschen. Bei der linken Brusttasche ist der Stoff doppellagig und somit dicker als die rechte Tasche. Sie war für eine Pistole vorgesehen und wurde deswegen robuster gefertigt.  Die Jacke verfügt über eine Oberarmtasche pro Ärmel. Sie verfügt über Ellenbogenverstärkungen die in Form einer sechseckigen Raute gestaltet sind. Die Kapuze konnte bei Bedarf über dem Helm getragen werden und das eingenähte Netz vor dem Gesicht als Mücken und Tarnschleier verwendet werden.


Im Taillenbereich  kann man die Jacke mittels Zugbänder verstellen. Im Bundbereich kann man die Jacke mit Zugbändern aus Flächentarnstoff und Knöpfen verstellen. Beide  Zugbänder sind an einem Ende mit Gummibändern versehen, um die Elastizität zu gewährleisten. Bis auf einige wenige kleine Stellen wurde bei der Herstellung der Jacke Flächentarnstoff verwendet.

Charakteristisch für diese Jacke ist das Verstellsystem an den Ärmeln, sowie die großen, sichtbaren, gekörnten und feldgrau lackierten Aluminiumknöpfe. Diese wurden durch einen einfachen Splint auf der Rückseite gehalten. Das Mücken/Tarnnetz, das in der Kapuze eingenäht ist wird mit  Druckknöpfen an der Kapuze befestigt. Ebenfalls einzigartig sind die vernähten Bakelit Knöpfe,  die  größer sind als die Nachfolgemodelle.

Der Stempel befindet sich auf der linken dickeren Brusttasche.

Stempel DDR/I Größe 3 Hersteller 1802 II/Quartal 1957



Knöpfe 


Hier sind die Knöpfe zu sehen, die nur  1957 so verarbeitet wurden. Der vorletzte Knopf dient zur Größendarstellung. Er stammt von einer Hose aus dem Jahr 1961. Die Größe ist beispielhaft für alle Knöpfe ab 1958. 

Hose

1957 im Flächentarnmuster

 

Die hier gezeigte Hose ist vermutlich ebenfalls, wie auch die Jacke, das erste Schnittmodell der Flächentarn Uniform. Sie stammt aus dem zweiten Quartal 1957. Die Hose wurde, wie auch die Jacke, über der Drillich Uniform getragen und ist ebenfalls weit geschnitten. Sie verfügt über  zwei Hosentaschen und zwei eingelassene Beintaschen. Hinter den Hosentaschen befinden sich Durchgriffe, um an die Taschen der Drillich Uniform zu gelangen. 


Die Knieverstärkung ist, wie auch die Ellenbogenverstärkung der Jacke, in Form einer sechseckigen  Raute gestaltet. Die Hose wurde über den Stiefeln getragen und am unteren Ende mit zwei Bändern zusammengebunden. Im Bundbereich der Hose ist ein Gummiband eingenäht.  Ursprünglich waren im Inneren des Hosenbundes Knöpfe angebracht, um dort die Hosenträger zu befestigen. Sie wurden bei dieser Hose aber durch nachträglich angebrachte D Ringe am Aussenbereich des Hosenbundes ersetzt.

Charakteristisch für die Hose ist, wie bei der Jacke, die sichtbaren, gekörnten und feldgrau lackierten Aluminiumknöpfe, sowie die großen Bakelit Knöpfe.

Des Weiteren ist auch einmalig die Knöchelverstärkung am Beinende, sie war nur 1957 in Form eines gleichschenkligen Trapezes gestaltet.


 

Die Hose ist auf der linken Hosentasche gestempelt. Stempel DDR/I Größe 2 Hersteller 1802 II/Quartal 1957. Wie auch bei der Jacke wurde hier nur Flächentarnstoff bei der Herstellung der Hose verwendet. Alle Taschen sind mit drei Knöpfen versehen. Der jeweils mittlere war verdeckt und diente zum nochmaligem Verschließen der Tasche. Die Zugbänder am Hosensaum bestehen aus mehrmalig gelegtem grauen Soff.